Kühllagerung

Die Pflanzsaison findet in der Regel im Winter statt, während der Ruhephase der Pflanze. Dann kann eine Pflanze leichter bewegt werden, ohne die Wurzeln zu beschädigen. Ende März, Anfang April ist die übliche Pflanzsaison oft schon vorbei. Dieser Zeitraum kann jedoch durch ein Kühllager verlängert werden.

Wie funktioniert ein Kühllager?

Eine Kühllager bedeutet genau das, was der Name vermuten lässt: Die Pflanzen werden am Ende des Herbstes oder zu Beginn des Winters aus dem Boden geholt und in ein großes Kühlhaus oder Kühllager gebracht, das knapp unter dem Gefrierpunkt (-3°C) gehalten wird. Dadurch hat die Pflanze länger das Gefühl, dass es Winter ist, und die Blätter treiben deshalb nicht aus. Die Pflanze bleibt daher länger in der Ruhephase und kann später gepflanzt werden. Diese Phase dauert oft mindestens bis Ende April oder sogar bis Anfang Mai.

Die Pflanzen im Kühllager werden mit nackten Wurzeln gelagert. Sie werden für die Lagerung sortiert und in Bündeln abgedeckt auf Paletten gelegt. Sie werden regelmäßig gewässert, damit die Wurzeln während der langen Winterperiode nicht austrocknen. Dadurch werden die Pflanzen länger gut gehalten. Züchter nutzen die Kühllagerung auch oft als Möglichkeit, das Wurzelsystem der Pflanzen zu stärken. Sie nehmen die Pflanzen dann nach dem ersten Jahr aus dem Boden und pflanzen sie im zweiten Jahr wieder ein. So haben die Gärtner im Winter Zeit, den Boden richtig vorzubereiten.

Bepflanzung nach einer Kühllagerung

Pflanzen aus dem Kühllager sind wurzelnackte Pflanzen, was bedeutet, dass die Pflanzen vor dem Einpflanzen empfindlich sind. Pflanzenwurzeln können direkte Sonneneinstrahlung nicht gut vertragen und trocknen auch leicht aus. Es ist daher wichtig, die Pflanzen so schnell wie möglich nach der Lieferung zu pflanzen. Neben der möglichen Schädigung der Wurzeln kann der plötzliche Temperaturunterschied auch dazu führen, dass die Pflanze aus ihrer Ruhephase erwacht und mit dem Austrieb beginnt. Warten Sie also nie länger als ein oder zwei Tage mit dem pflanzen. Ideal ist es, sofort nach der Lieferung zu pflanzen.

Nicht alle Pflanzen sind für ein Kühllager geeignet. Immergrüne Heckenpflanzen z. B. haben keine richtige Ruhephase, so dass es wenig Sinn macht, sie kühl zu lagern. Außerdem sind manche Heckenpflanzen einfach zu groß, um sie richtig zu lagern. Der Platz im Kühllager ist begrenzt, und dieser Platz muss so effizient wie möglich genutzt werden. Wenn Sie also eine hohe oder immergrüne Heckenpflanze für Ihren Garten suchen, sollten Sie diese rechtzeitig im Jahr bestellen, oder sich für eine fertige Hecke oder eine im Topf gezogene Heckenpflanze entscheiden.

Qualität und Haltbarkeit

Die Kühllagerung ist eine gute und sichere Methode, um Pflanzen länger in der Ruhephase zu halten. Für die Kühllagerung werden Pflanzen ausgewählt, die durch die niedrige Temperatur keinen Schaden nehmen. Die Qualität der Pflanzen wird im Kühllager nicht beeinträchtigt und das Wurzelsystem wird oft stärker. Um die Pflanzen so effizient wie möglich zu lagern, werden sie manchmal etwas zurückgeschnitten. Das kommt jedoch der Dichte der Hecke zugute, die sich dadurch bildet. Das Kühllager hat in dieser Hinsicht nur Vorteile.

Ein Kühllager zu unterhalten, kostet natürlich Strom. Aber auch dafür gibt es eine Lösung. Das Kühlhaus wird komplett mit Solarenergie betrieben, so dass die Pflanzen nicht nur sicher, sondern auch nachhaltig aufbewahrt werden. Der einzige Nachteil der Kühllagerung ist der begrenzte Platz. Das hat zur Folge, dass jedes Jahr im Spätherbst eine Schätzung über den Bedarf an bestimmten Pflanzen im folgenden Frühjahr vorgenommen werden muss. Das ist also ein Fall von "was weg ist, ist weg". Es können keine neuen Pflanzen hinzugefügt werden, wenn die Pflanzsaison bereits begonnen hat.

Wussten Sie, dass Obst aus dem Supermarkt oft schon im Kühllager gelegen hat, bevor es in die Regale kommt? In Wirklichkeit ist es nur ein großer Kühlschrank.

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